Geschichte der Sole in Salzhemmendorf
Die Geschichte der Sole in Salzhemmendorf geht zurück bis ins Mittelalter. 12 Siedehütten gewannen damals aus einer 7-prozentigen Brunnensole einige hundert Tonnen Salz. Die konkurrierenden Salinen in der Region, unter anderem in Bad Pyrmont und Bad Karlshafen, verursachten im 18. Jahrhundert einen starken Preisverfall für das Salzhemmendorfer Salz. 1872 wurde daher der Salzsiedebetrieb eingestellt. Im Jahr 1854 stellte der damalige Salinendirektor auf eigene Rechnung zwei Badewannen in einer der ungenutzten Siedehäuser auf, um Heilbäder anzubieten. Über 600 Bäder konnten in diesem Jahr verabreicht werden. Es folgte die Aufstellung weiterer Badewannen und schließlich die Errichtung eines großen Badehauses. Ein kleiner Kurgarten wurde angelegt und ein Badewärter sorgte mit seiner Frau für den Badebetrieb. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb der letzte Direktor bei einer Zwangsversteigerung den gesamten Salinenbetrieb inklusive des Badehauses. Der Salzsiedebetrieb wurde endgültig eingestellt; das Badehaus blühte geschäftsmäßig regelrecht auf. Es folgten mehrere Besitzerwechsel bis 1923 die Stadt Hannover die gesamte Kureinrichtung kaufte und viele Verbesserungen vornimmt. Besondere Erfolge verzeichnet der Kurbetrieb bei Kinderkrankheiten. Diese Entwicklung hält bis nach dem 2. Weltkrieg an. Steigender Wohlstand und fehlende Modernisierung des Kurbetriebes führen dazu, dass Heilungssuchende bekanntere Kurorte aufsuchen. Anfang der 60er Jahre wird der Badebetrieb geschlossen. Der Kurbetrieb ruht und der Kurpark verwildert. 1963 kauft der Ort das Solebad und das Kurhaus. Nach der Renovierung wird ein Jahr später der Badebetrieb wieder aufgenommen und das Kurhaus als Familienerholungsstätte verpachtet. Die Gästezahlen stiegen; jedoch hielt die Entwicklung nicht lange an. 1986 erhielt der Ort die staatliche Anerkennung als „Kurort mit Solekurbetrieb“. Das alte Kurhaus wurde 1990 durch ein modernes Hotel ersetzt. Wenige Jahre später wurde dieses jedoch zum Alten- und Pflegeheim umfunktioniert. 1991 wurde schließlich die Ith-Salle Therme gebaut, die später in "Ith-Sole Therme" umgenannt wurde. Die dort eingesetzte Sole gehört zu den nur sehr selten vorkommenden salzhaltigen Wässern mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt. Bis heute erfreut sich die Therme großer Beliebtheit.